Fortsetzungs-Erzählung: Die Stimme © Renate Biller

Die Sternenkinder I

Es waren ein mal

ganz kleine Sterne, die ganz still auf ihrem Platz standen, viele, unzählig viel kleine Sternchen. Plötzlich war da ein Leuchten, ein Schieben und Drängen, sie wollten hinaus in die Welt... Liebliches Läuten begleitete ihren Auszug und alle Wesen waren froh, daß sie endlich erwachten.

Hui, was war da ein Singen und Klingen, sie sausten wie auf einer Rutschbahn herunter im Getümmel der vielen kleinen Sterne... Sterne waren es natürlich nicht, aber sie leuchteten wie Sterne, die kleinen Geistsamen, so licht und hell. Alle hatten sich versammelt plötzlich, warum?, weil sie nicht weiter konnten. Ach, dachten sie sich, dann bleiben wir hier! Wirklich? Natürlich nicht, denn sie konnten ja noch garnicht denken, noch nicht!

Da waren herrliche Wesen, die sahen fast aus wie Feen, so schön waren sie. Jede nahm so ein kleines Sternchen in die Hand und fühlte wie es zitterte vor Kälte. Da nahmen sie einen Stoff, die eine gelb, die andere rot, wieder eine   Andere grün und blau, jede hatte eine spezielle Farbe zur Hand und hüllte das das kleine Sternchen in ein grünes oder rotes oder blaues Mäntelchen ein. Das war so wohlig warm, daß sie wieder einschliefen. Aber sie haben ja jetzt ein Mäntelchen, das war schwer und so fielen sie hinab, noch tiefer und tiefer, bis sie wieder stecken blieben. Doch alle waren schon so eingeschlafen, daß sie garnicht merkten, daß sie noch ein Mäntelchen bekamen, denn es war hier noch kälter als weiter oben. Doch als sie aufwachten, waren sie schon ein kleines Menschlein... Warum hatten sie nun Arme und Beine? Ein kleines Menschenangesicht? Ja, weil sie... aber das erzählen wir heute nicht mehr, morgen oder übermorgen...